Tuesday, 26 July 2011

Nachrichten | 26.07.2011, 07:15 UTC

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26.07.2011, 07:15 UTC
NACHRICHTEN

Die neuesten Meldungen zum Weltgeschehen: kompakt, sachlich, international

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Themen-Übersicht

* Tausende Norweger ehren Opfer mit Blumenzügen
* Polizei will Namen von Attentatsopfern veröffentlichen
* Opposition für mehr Einsatz gegen Rechtsradikalismus
* Obama warnt vor Scheitern der Schuldengespräche
* Sicherheitsrat fordert freie Fahrt für Hilfe in Somalia
* Südsudan wirft dem Norden Wirtschaftskrieg um Öllieferungen vor
* Kosovo schickt Polizei an Grenze zu Serbien
* Erstes Treffen von Suu Kyi und neuer Regierung in Birma
* Atombehörde rechnet mit zunehmender Nuklearstrom-Produktion weltweit
* Deutsche Bank auf dem Weg zum Rekord-Gewinn
* 100. Bayreuther Festspiele mit "Tannhäuser" eröffnet
* Das Wetter in Deutschland: Weiterhin wenig sommerlich

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Tausende Norweger ehren Opfer mit Blumenzügen

Nach dem Doppelanschlag in Oslo und auf der Insel Utøya haben sich
Hunderttausende auf den Straßen der Hauptstadt versammelt und gedachten
mit einem "Rosen-Marsch" der 76 Toten. Auch in anderen Städten gab es
Blumenzüge.

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Nachrichten
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Polizei will Namen von Attentatsopfern veröffentlichen

Die norwegische Polizei will in wenigen Stunden die Namen der 76 Todesopfer
der Anschläge vom Freitag veröffentlichen. 68 von ihnen hatte der
Attentäter Anders Behring Breivik bei einem Massaker auf der Insel Utøya
getötet. Die große Mehrzahl sind Jugendliche, die an einem Sommerlager
der sozialdemokratischen Partei teilgenommen hatten. Zuvor starben acht
Menschen durch eine von dem Norweger gezündete Bombe im Osloer
Regierungsviertel. Am Montagabend nahmen hunderttausende Menschen in
zahlreichen norwegischen Städten an Trauerveranstaltungen teil. Allein in
Oslo schätzte die Polizei die Zahl der Teilnehmer auf 200.000. Hier
forderten Ministerpräsident Jens Stoltenberg und Kronprinz Haakon ihre
Landsleute auf, auf die Verbrechen mit dem Einsatz für eine weiter offene
und liberale Demokratie zu reagieren. Gegen den 32-jährigen Breivik wurden
acht Wochen Untersuchungshaft verhängt.


Opposition für mehr Einsatz gegen Rechtsradikalismus

Nach den Anschlägen in Norwegen haben Oppositionspolitiker von SPD und
Grünen mehr staatlichen Einsatz gegen Rechtsextremismus verlangt.
Grünen-Chefin Claudia Roth sagte der "Frankfurter Rundschau", vor dem
Hintergrund der Attentate sollte die Bundesregierung ihr Engagement gegen
Rechtsradikale verstärken und nicht alten Überwachungsfantasien
hinterherlaufen. Forderungen aus den Unionsfraktionen nach
Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung lehnte sie - ebenso wie SPD
und FDP - ab. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles drängte die
Innenminister der Länder, die Voraussetzungen für ein Verbot der
rechtsextremen NPD zu schaffen. Die FDP-Bundestagsfraktion warb auch bei
EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström für ihr Modell einer Speicherung
von Telefon- und Internetverbindungsdaten nur im konkreten Verdachtsfall.


Obama warnt vor Scheitern der Schuldengespräche

In einer Rede an die Nation hat US-Präsident Barack Obama vor
unkalkulierbaren Schäden durch den festgefahrenen Haushaltsstreit gewarnt.
Wenn das staatliche Defizit weiter steige, werde das einschneidende Folgen
für die Stabilität der Wirtschaft und für die Arbeitsplätze haben.
Zudem könne zum ersten Mal in der Geschichte des Landes die
Kreditwürdigkeit der USA herabgesetzt werden, sagte Obama in der
Fernsehansprache. Er verteidigte noch einmal seine Forderung nach höheren
Steuern für Besserverdienende und forderte die Parteien zu einem
ausgewogenen Kompromiss auf. Sonst werde sich der Schuldenstreit in sechs
Monaten wiederholen. - Demokraten und Republikaner ringen seit Wochen um
eine Anhebung der gesetzlichen Schuldengrenze. Ohne einen entsprechenden
Beschluss des US-Kongresses bis zum 2. August sind die USA offiziell
pleite. Die demokratische Partei von Präsident Obama will zur
Etatsanierung nicht nur die Ausgaben kürzen sondern auch höhere Steuern
durchsetzen, was die Republikaner jedoch strikt ablehnen.


Sicherheitsrat fordert freie Fahrt für Hilfe in Somalia

Der Weltsicherheitsrat hat die Konfliktparteien in Somalia eindringlich zur
Kooperation bei der Hungerhilfe aufgefordert. Die kämpfenden Gruppen
müssten den Hilfsorganisationen "den vollen, sicheren und unbehinderten
Zugang" zu den Menschen in Not ermöglichen, sagte der deutsche
UN-Botschafter Peter Wittig als derzeitiger Präsident des Gremiums. In
Ostafrika hungern nach Schätzungen der Vereinten Nationen schon 12
Millionen Menschen. Zehntausende seien bereits gestorben und mehr als eine
halbe Million Mädchen und Jungen so ausgezehrt, dass nur sofortige
Behandlung ihr Leben retten könne. Auf einer Konferenz des
UN-Welternährungsprogramms wurde in Rom dringend zur Hilfe aufgerufen.
Ursache für die Katastrophe sei "eine Kombination von Dürre, Inflation
und politischen Konflikten". Um die hungernden Menschen ausreichend zu
unterstützen seien sowohl humanitäre Soforthilfe als auch langfristige
Maßnahmen notwendig. Deutschland hat bereits seine Mittel für
Trinkwasser, Lebensmittel und medizinische Versorgung auf 30 Millionen Euro
verdoppelt.


Südsudan wirft dem Norden Wirtschaftskrieg um Öllieferungen vor

Zwischen den beiden sudanesischen Staaten ist zwei Wochen nach der
Loslösung des Südens ein Handelskonflikt entbrannt. Der Südsudan wirft
seinem ehemaligen Bürgerkriegsgegner im Norden vor, die Preise für
Öldurchleitungen ins Ausland drastisch angehoben zu haben. Die geforderte
Gebühr würde etwa ein Fünftel der Öleinnahmen des Südsudan aufzehren,
sagte der Generalsekretär der Regierungspartei im Südsudan, Pagan Amum.
Das sei nichts anderes als ein feindlicher Akt. Die Regierung des Sudan
habe einen Wirtschaftskrieg erklärt, den sie gegen die neugeborene
Republik des Südsudan führe. - Mit der Loslösung fielen Dreiviertel der
Ölproduktion an den Südsudan. Das Land hängt aber vom Norden ab, um
über dessen Pipeline, Häfen und Raffinerien das Öl verkaufen zu können.


Kosovo schickt Polizei an Grenze zu Serbien

Die Kosovo-Regierung hat Spezialeinheiten der Polizei in den vor allem von
Serben bewohnten Norden des Landes geschickt. Die Einheiten sollen nach
Auskunft des Innenministeriums die Kontrolle an zwei Grenzübergängen zu
Serbien übernehmen und so ein Importverbot für serbische Güter
durchsetzen. Einer der Übergänge wird derzeit von serbischen Bewohnern
blockiert. Das Kosovo hatte in der vergangenen Woche die Einfuhr der Waren
gestoppt. Zuvor waren Gespräche über eine Liberalisierung des Handels
zwischen Serbien und seiner früheren Provinz gescheitert. Die Regierung in
Belgrad verhängte ihrerseits ein Importverbot für kosovarische Güter. -
Das Kosovo, in dem zu 90 Prozent Albaner wohnen, hatte sich 2008 von
Serbien für unabhängig erklärt. Belgrad erkennt dies nicht an.


Erstes Treffen von Suu Kyi und neuer Regierung in Birma

Die vom Militär gestützte Regierung in Birma hat die Oppositionsführerin
Aung San Suu Kyi empfangen und damit Hoffungen auf eine politische
Annäherung der verfeindeten Lager geweckt. Arbeitsminister Aung Kyi sprach
in Rangun rund eine Stunde mit der jahrelang unter Hausarrest stehenden
Friedensnobelpreisträgerin. Es war das erste Treffen zwischen der
prominentesten Gegnerin der Militärjunta und einem Mitglied der
neugewählten Regierung. In einer gemeinsamen Erklärung äußerten sich
beide positiv über eine weitere Kooperation. Thema des Treffens sei auch
der Rechtsstaat gewesen, berichtete der Minister, der die 66-jährige Suu
Kyi bereits mehrfach vor seiner Zeit auf der Regierungsbank getroffen
hatte. Die Oppositionschefin wiederholte ihre Bereitschaft zu Gesprächen,
wenn sie "zum Nutzen des Volkes" seien. --- Nachdem ihr Hausarrest im
November nach sieben Jahren aufgehoben worden war, hatte Suu Kyi mehrfach
zum Dialog mit der Regierung aufgerufen.


Atombehörde rechnet mit zunehmender Nuklearstrom-Produktion weltweit

Die Internationale Atomenergiebehörde rechnet trotz der Katastrophe im
japanischen Kraftwerk Fukushima mit einer weltweit zunehmenden
Atomstrom-Produktion. Die Zahl der Meiler werde weiter steigen, wenn auch
nicht so schnell wie zuvor, sagte der Chef der UN-Organisation, Yukiya
Amano, bei einem Treffen mit Japans Ministerpräsident Naoto Kan in Tokio.
Deshalb komme es vor allem darauf an, die Sicherheit der Atomanlagen zu
gewährleisten. Kan hatte sich zuvor für einen schrittweisen Ausstieg
seines Landes aus der Kernenergie ausgesprochen, wo das Erdbebenrisiko
besonders hoch ist. - Vier der sechs Reaktoren im Kraftwerk Fukushima
wurden durch das Erdbeben und den Tsunami im März schwer beschädigt. Aus
Sicherheitsgründen sind 36 der insgesamt 54 japanischen Meiler derzeit
heruntergefahren. Kan ordnete einen Stresstest für die Anlagen an, bevor
sie wieder in Betrieb genommen werden sollen.


Deutsche Bank auf dem Weg zum Rekord-Gewinn

Trotz eines zuletzt etwas geringeren Quartalsgewinns als erwartet sieht
sich die Deutsche Bank nach eigenen Angaben auf Kurs, um ihre selbst
gesteckten Rekordziele in diesem Jahr zu erreichen. Von März bis Juni
verdiente das größte deutsche Geldhaus zum Vorjahr nahezu unverändert
netto 1,2 Milliarden Euro. Der 2012 scheidende Bank-Chef Josef Ackermann
peilt für dieses Jahr einen Rekordgewinn von zehn Milliarden an. Nach
sechs Monaten hat das Institut bereits mehr als die Hälfte erreicht. Am
Vortag hatte die Bank ihre künftige Führung bekannt gemacht. Nachfolger
von Ackermann werden der Investmentbanker Anshu Jain und Deutschland-Chef
Jürgen Fitschen. Ackermann wechselt an die Spitze des Aufsichtsrates, wo
er Clemens Börsig ablösen soll.


100. Bayreuther Festspiele mit "Tannhäuser" eröffnet

Mit einer Neuinszenierung der Oper "Tannhäuser" in der Regie von Sebastian
Baumgarten sind in Bayreuth die 100. Richard-Wagner-Festspiele eröffnet
worden. Zum Auftakt des international bedeutendsten deutschen
Musiktheaterfestivals flanierte wieder zahlreiche Prominenz aus Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft über den roten Teppich in das Festspielhaus.
Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bayerns Ministerpräsident Horst
Seehofer war auch der Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude
Trichet, zur Premiere am Grünen Hügel gekommen. - Das Publikum nahm die
Neuinszenierung zwiespältig auf. Es gab viele Buhrufe für die
Inszenierung, aber auch viel Beifall für die Sänger.


Das Wetter in Deutschland: Weiterhin wenig sommerlich

DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: In der Osthälfte häufig sonnig, in der
Westhälfte ist es wolkiger und es gibt vereinzelt Regenschauer.
Höchstwerte 17 bis 26 Grad Celsius.Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch im
Westen und Südwesten viele Wolken mit Schauern. Nach Osten hin längere
heitere Abschnitte. Höchstwerte bis 24 Grad.


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