Friday, 22 July 2011

Nachrichten | 22.07.2011, 07:15 UTC

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22.07.2011, 07:15 UTC
NACHRICHTEN

Die neuesten Meldungen zum Weltgeschehen: kompakt, sachlich, international

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Themen-Übersicht

* Euro-Krisengipfel schiebt Milliarden-Paket an
* Euro-Sondergipfel greift Griechenland kräftig unter die Arme
* Merkel: Hilfspaket sichert die Zukunft Europas
* Hackergruppe "Anonymous" will NATO-Computer geknackt haben
* Schweizer Gutachter loben Stuttgarter Bahnhofs-Neubau
* EU-Gerichtshof stützt Meinungsfreiheit
* Bundesfinanzhof: Solidaritätszuschlag ist verfassungsgemäß
* Deutlich mehr Innendienst-Lohn bei Versicherungen
* Opposition: Syrische Armee beschießt Viertel in Homs
* Chrysler kommt wieder ohne staatliche Hilfe aus
* Tagebücher von KZ-Arzt Mengele in den USA versteigert
* Britischer Maler Lucian Freud gestorben
* Fußball-Skandal: Türkische Fans sorgen für Spielabbruch
* Schwimm-WM : Thomas Lurz gewinnt Gold
* Das Wetter: Schauer und Regen

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Euro-Krisengipfel schiebt Milliarden-Paket an

Das neue Rettungspaket für Griechenland und den Euro ist geschnürt. Es
soll verhindern, dass weitere Euro-Länder in die Schuldenfalle tappen. Und
es soll den Sorgenkindern den Weg aus der Krise weisen.

Der Artikel bei DW-WORLD.DE:
http://newsletter.dw-world.de/re?l=ewc3k7I46uhvfpI0

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Nachrichten
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Euro-Sondergipfel greift Griechenland kräftig unter die Arme

Bei dem neuen Hilfspaket für Griechenland machen erstmals auch Banken und
Versicherungen mit. Das geht aus der Abschlusserklärung des
Euro-Krisengipfels in Brüssel hervor. Zu dem Maßnahmenbündel für Athen
gehören günstigere Zinsen und längere Laufzeiten für Kredite. Die
Rettungsaktion wird mit einem Gesamtvolumen von 109 Milliarden Euro
angegeben. Das Paket stemmen die Euro-Partner und der Internationale
Währungsfonds sowie der Privatsektor, dessen Nettobeitrag mit zusätzlich
37 Milliarden Euro angegeben wird. Dafür brechen die Staaten ein Tabu. Sie
akzeptieren den vorübergehenden Zahlungsausfall Griechenlands. Denn die
Einbeziehung privater Gläubiger könnte dazu führen, dass die
Ratingagenturen Griechenland für "teilweise zahlungsunfähig" erklärten.
Daher planen die Staats- und Regierungschefs -allerdings auf wenige Tage
beschränkt- eine Art "Finanzpuffer"  für die griechischen Banken. --
Griechenland war bereits 2010 mit internationalen Kreditzusagen von 110
Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt worden. Davon stehen noch 45
Milliarden Euro aus.


Merkel: Hilfspaket sichert die Zukunft Europas

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das neue Hilfspaket für Griechenland als
wichtige Entscheidung für die Zukunft ganz Europas gelobt. Die Beschlüsse
bedeuteten für die Menschen in Deutschland ein Mehr an Sicherheit für die
gemeinsame Währung und den Wohlstand insgesamt, sagte die Kanzlerin nach
dem Krisengipfel. Der Euro sei mehr als nur eine Währung, er sei ein
"Ausdruck von großer europäischer Verbundenheit". Mitten in diesen
"schwierigen Zeiten" habe die Euro-Zone gezeigt, dass sie handlungsfähig
sei. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy betonte, dass der
Haushalt des hoch verschuldeten Griechenland durch die Gipfel-Beschlüsse
stark entlastet werde. -- Griechenland rechnet mit einer Reduzierung seiner
Schulden um 26 Milliarden Euro bis zum Ende des Jahres 2014. Das verschaffe
Griechenland und der Eurozone eine Atempause, sagte der griechische
Regierungschef Giorgos Papandreou in Brüssel. Nun könne Griechenland
früher als erwartet an die Finanzmärkte zurückkehren, um selbst Kredite
aufzunehmen. -- Die Börsenkurse an der Wall Street in New York reagierten
auf die Nachrichten aus Brüssel mit einem Plus. Auch der Eurokurs stieg
stark an. 


Hackergruppe "Anonymous" will NATO-Computer geknackt haben

Die Hackergruppe "Anonymous" hat nach eigenen Angaben Computer der NATO
geknackt und dabei geheime Dokumente gestohlen. Über den
Kurzmitteilungsdienst Twitter erklärte die Gruppe, sie verfüge über rund
ein Gigabyte an Daten. Das meiste könne aber nicht veröffentlicht werden,
weil dies unverantwortlich sei. Die NATO in Brüssel leitete eine
Untersuchung ein, wie ein Sprecher der Militärallianz mitteilte. Zugleich
verurteilte er die Aktion auf das Schärfste. Die Hacker hatten zum Beweis
ihres Cyberangriffs zwei Dokumente veröffentlicht, die von der NATO
stammen sollen. Das Bündnis bestätigte die Authentizität der Papiere
jedoch nicht. Erst am Mittwoch hatte die US-Bundesspolizei FBI 14
mutmaßliche Anonymous-Mitglieder festgenommen, die an einem Angriff auf
die Internetseite des Bezahldienstes Paypal teilgenommen haben sollen.


Schweizer Gutachter loben Stuttgarter Bahnhofs-Neubau

Das politisch umstrittene und milliardenteure Bahnhofsprojekt in Stuttgart
sollte nach Meinung von Gutachtern aus der Schweiz gebaut werden. In einer
Untersuchung bescheinigten die Verkehrsfachleute dem geplanten Tiefbahnhof
Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit zugleich, sahen aber an einigen
Stellen Nachbesserungsbedarf. Die baden-württembergische Landesregierung
von Sozialdemokraten und Grünen bleibt über das Projekt zerstritten.
Während die SPD kaum höhere Kosten als die veranschlagten 4,1 Milliarden
Euro erwartet, stellten die Grünen das Resultat des Gutachtens postwendend
infrage. Bürgerinitiativen kündigten für den Sommer weitere Proteste
gegen "Stuttgart 21" an. Eine Volksabstimmung soll im Spätherbst die
endgültige Entscheidung für oder gegen den Neubau bringen.


EU-Gerichtshof stützt Meinungsfreiheit

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Meinungsfreiheit
mit einem Urteil gestärkt: Demnach verstößt die fristlose Kündigung
einer Arbeitnehmerin wegen der Veröffentlichung von Missständen bei ihrem
Arbeitgeber gegen die Menschenrechtskonvention. Im konkreten Fall hatte
eine Berliner Altenpflegerin den Klinikbetreiber des Betruges beschuldigt.
Dieser habe zu wenig Personal und sei deshalb nicht in der Lage, die
Bewohner eines Heimes ausreichend zu versorgen. Daraufhin war der Frau
fristlos gekündigt worden. Die Straßburger Richter befanden das
öffentliche Interesse an Mängeln in einem staatlichen Pflegeheim wiege
schwerer als der Ruf eines Unternehmens.


Bundesfinanzhof: Solidaritätszuschlag ist verfassungsgemäß

Der Solidaritätszuschlag verstößt nicht gegen das Grundgesetz. Das
entschied der Bundesfinanzhof in einem Musterprozess in München und wies
damit die Klagen einer Steuerzahlerin und Rechtsanwältin sowie eines
Kleinbetriebs ab. Es ging um die Frage, ob der Soli verfassungsgemäß und
nach zwei Jahrzehnten immer noch berechtigt ist. Der Vorsitzende Richter
Hermann-Ulrich Viskorf erklärte zur Begründung, der Bund habe nach der
deutschen Wiedervereinigung "eine Jahrhundertaufgabe" zu bewältigen. Die
unterlegene Klägerin will jetzt das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
anrufen. - Die Zusatzsteuer wurde im Juli 1991 für den Aufbau Ost
eingeführt. Seit 1998 liegt der Zuschlag bei 5,5 Prozent auf die
Einkommen- und Körperschaftssteuer und wird vom Bund in ganz Deutschland
erhoben. Im laufenden Jahr nimmt das Finanzministerium durch den Soli gut
zwölf Milliarden Euro ein.


Deutlich mehr Innendienst-Lohn bei Versicherungen

Die Gehälter der 160.000 Innendienstler in der Versicherungsbranche werden
in zwei Stufen um insgesamt 5,2 Prozent angehoben. Darauf einigten sich
nach monatelangem Tarifstreit und Warnstreiks die Arbeitgeber mit der
Gewerkschaft Verdi in Düsseldorf. Ab September steigen danach die Löhne
um drei Prozent, ab Oktober 2012 um weitere 2,2. Der Tarifvertrag läuft
bis April 2013. Im August erhalten die Mitarbeiter zudem Einmalzahlungen
von bis zu 450 Euro. Die Gewerkschaften hatten ursprünglich um sechs
Prozent höhere Gehälter gefordert, die Arbeitgeber aber zunächst nur 3,5
Prozent angeboten.


Opposition: Syrische Armee beschießt Viertel in Homs

Syrische Streitkräfte haben nach Angaben aus Oppositionskreisen ein
Wohnviertel in der Stadt Homs beschossen. Die drittgrößte Stadt des
Landes gilt als Hochburg des Widerstands gegen das Regime von Präsident
Baschar al-Assad. Videos, die von Aktivisten ins Internet gestellt wurden,
zeigten ein von einer Panzergranate getroffenes Haus im Wohnviertel Bab
al-Sebaa. Auf anderen Videos war anhaltendes Feuer aus automatischen Waffen
zu hören. Mindestens 20 Menschen seien festgenommen worden, sagte der in
Beirut lebende syrische Exil-Aktivist Omar Idibli. Das Auswärtige Amt in
Berlin kritisierte das Vorgehen der syrischen Führung. Syrien müsse
endlich die grundlegenden Menschen- und Bürgerrechte beachten, zu deren
Einhaltung es sich völkerrechtlich verpflichtet habe . -- Die Echtheit der
Videos aus Homs kann nicht überprüft werden. Unabhängige Journalisten
dürfen derzeit in Syrien nicht arbeiten.


Chrysler kommt wieder ohne staatliche Hilfe aus

Zwei Jahre nach seiner Insolvenz kommt der US-Autobauer Chrysler wieder
ohne staatliche Hilfe aus. Die USA und Kanada verkauften ihre verbliebenen
Anteile -wie geplant- an Fiat. Die Italiener halten nun 53,5 Prozent an
Chrysler und planen, einen neuen, weltweit vertretenen Autokonzern zu
schmieden. Die Regierungen der USA und Kanadas hatten Chrysler in der
schweren Branchenkrise des Jahres 2009 vor dem Bankrott gerettet. -- Fiat
ergriff damals die Chance und bot seine Hilfe bei den Bemühungen an,
Chrysler wieder auf Vordermann zu bringen. Fiat-Chef Sergio Marchionne
wurde Kopf beider Unternehmen und half Chrysler bei der Entwicklung neuer
Wagen. Im Gegenzug bekam Fiat nach und nach immer mehr Anteile. 


Tagebücher von KZ-Arzt Mengele in den USA versteigert

Die Tagebücher des berüchtigten KZ-Arztes Josef Mengele sind in den USA
versteigert worden. Nach jüngsten Angaben des Auktionshauses Alexander
Autographs im US-Bundesstaat Connecticut erwarb ein orthodoxer Jude für
rund 300.000 Dollar die Aufzeichnungen des Nazi-Kriegsverbrechers. Zuvor
war eine Summe in Höhe von 245.000 Dollar genannt worden. Mengele war im
Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau an der Selektion
der neu ankommenden Häftlinge beteiligt und schickte diejenigen, die nicht
für die Zwangsarbeit geeignet schienen, in die Gaskammern. Seine grausamen
Experimente an Häftlingen brachten ihm den Namen "Todesengel von
Auschwitz" ein. Opferverbände und Historiker kritisierten die umstrittene
Auktion. -- Die Tagebücher waren nach Angaben von Auktions-Leiter Bill
Panagopulos 2004 von der brasilianischen Polizei im Haus eines deutschen
Ehepaares in São Paulo beschlagnahmt worden, bei dem Mengele gewohnt
hatte. Die Aufzeichnungen von Mengele stammen allerdings nicht aus der
Kriegszeit, sondern sind zwischen 1960 und 1975 in Paraguay und Brasilien
entstanden.


Britischer Maler Lucian Freud gestorben

Der britische Maler Lucian Freud ist in London im Alter von 88 Jahren
gestorben. Der in Berlin geborene Künstler war der Enkel des
Psychoanalytikers Sigmund Freud. Im Jahr der Machtübernahme der Nazis 1933
war er mit seiner Familie nach Großbritannien ausgewandert. Er galt als
einer der wichtigsten Künstler der Gegenwart. Er wurde berühmt für seine
Studien von nackten Körpern, die aufgrund ihrer Hässlichkeit auf viele
Betrachter abstoßend wirkten, aber unverwechselbar waren. Auf
Versteigerungen erzielten seine Gemälde Millionenpreise.


Fußball-Skandal: Türkische Fans sorgen für Spielabbruch

Vor dem Hintergrund eines umfangreichen Betrugsskandals im türkischen
Fußball haben wütende Anhänger des Klubs  Fenerbahce Istanbul für den
Abbruch eines Testspiels gegen Schachtjor Donezk aus der Ukraine gesorgt.
Sie stürmten aus Protest gegen die von einem Gericht angeordnete
Untersuchungshaft für ihren Vereinspräsidenten das Feld. Weil in der
vergangenen Saison mindestens 19 Partien der ersten und zweiten Liga
manipuliert worden sein sollen, wurden inzwischen 60 Tatverdächtige
festgenommen.


Schwimm-WM : Thomas Lurz gewinnt Gold

ZUM SPORT: Freiwasser-Rekordweltmeister Thomas Lurz hat bei der
Weltmeisterschaft in Shanghai dem Deutschen Schwimm-Verband die erste
Goldmedaille beschert. Er siegte über fünf Kilometer vor dem Griechen
Spyros  Gianniotis und dem Russen Jewgenij Drattsew.


Das Wetter: Schauer und Regen

DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: Im Nordosten länger anhaltender Regen, in der
Mitte meist trocken. Sonst wechselnd bis stark bewölkt mit einigen
Schauern. Höchstwerte 15 bis 21 Grad.DIE WEITEREN AUSSICHTEN: Am
Wochenende kommt Regen von Nordwesten nach Süden voran. Am Samstag
gelegentliche Aufheiterungen in der Mitte des Landes. Die Temperaturen
erreichen maximal 20 Grad.


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